Ratsmehrheit sieht Geburtshaus in Sankt Augustin

Ein Geburtshaus in Sankt Augustin – hierfür sieht die Ratsmehrheit in Sankt Augustin einen entsprechenden Bedarf.

Die Fraktionen von SPD, DIE GRÜNEN und FDP haben deshalb die Stadtverwaltung beauftragt, die Möglichkeiten für ein solches Projekt in Sankt Augustin zu prüfen.

 

In den letzten Jahren wurden im Rhein-Sieg-Kreis mehrere Geburtsstationen geschlossen, u.a. die Station in der Kinderklinik in Sankt Augustin und zuletzt die gynäkologische und geburtshilfliche Station im Cura-Krankenhaus Bad Honnef. Wohnortnahe Geburtshilfeangebote sind daher knapp. Frauen unter der Geburt müssen teilweise mehrere Kreißsäle anfahren, bis sie zur Geburt aufgenommen werden.

 

Die Schließungen der Geburtsstationen wirken sich insbesondere auch auf die Situation von Frauen und Familien in Sankt Augustin aus und haben sich enorm verschlechtert.

Frauen sind mit langen Fahrtwegen und überlasteten Kreißsälen in den nächstgelegenen Geburtszentren in Troisdorf-Sieglar und Bonn konfrontiert. Das bedeutet für Frauen unter der Geburt zusätzlichen Stress sowie ein größeres gesundheitliches Risiko für die Gebärenden und ihre Kinder.

 

Ebenso verschärft sich durch die höhere Nachfrage die Situation der auf den verbliebenen Geburtsstationen Beschäftigten. Hebammen müssen bis zu vier Frauen parallel bei der Geburt begleiten. Sicher ist: Es braucht einen Ausbau des Geburtshilfeangebots im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

 

Mit der Schließung des Cura-Krankenhauses einher geht die Initiative zur Gründung eines Geburtshauses im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, begleitet vom Verein „Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V.“ (https://geburtshilfe-und-familiengesundheit.de). Auf dem „Tag der Geburtshilfe“ am 29.04.2022, haben fünf Hebammen das Konzept des „Geburtshaus Siebengebirge“ vorgestellt. Hierfür werden nun geeignete Räume gesucht. Derzeit wird ein Objekt in Königswinter geprüft.

 

Ein solches Geburtshausprojekt ist mit der Nähe zur Infrastruktur der Kinderklinik Sankt Augustin auch hier vorstellbar. Dass die Stadt dabei auch möglicherweise mit Räumlichkeiten bzw. finanziellen Ressourcen unterstützen müsste, ist den Antragstellern bewusst. Angesichts der Bedeutung und Notwendigkeit der Einrichtung wird dies als unterstützenswert angesehen.