Auf Bitten der SPD-Landtagsfraktion hat Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gestern einen Bericht zur drohenden Schließung der Asklepios Kinderklinik veröffentlicht. Danach hat die Klinik noch keinen formellen Antrag auf Fördermittel aus dem Krankenhausstrukturfond gestellt, um Teile oder die gesamte Klinik schließen zu können. Die Frist dafür läuft am 31.03.2020 ab. Bisher liegt nur eine Interessenbekundung vor. Zu der Frage, wie das Ministerium die medizinische Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis nach einer Schließung gesichert sieht, antwortet das Ministerium ausweichend, dass man die Frage erst abschließend beantworten könne, wenn die Asklepios Kinderklinik sich endgültig entschieden hätte. Das Ministerium führt aber auch aus, dass aus ihrer Sicht rechnerisch eine Versorgung durch umliegende Krankenhäuser auch kurzfristig aufgefangen werden könnte.
Zur konkreten Frage, wo insbesondere die Versorgung der Kinder mit seltenen Krankheiten zukünftig erfolgen soll, führte das Ministerium aus, dass diese in den Unikliniken Köln, Bonn und Aachen geschehen könne.

Denis Waldästl, Kreistagsabgeordneter und SPD-Landratskandidat: „Für das Ministerium scheint die Schließung der Kinderklinik am grünen Schreibtisch schon bereits eine gut mögliche und rechnerisch vertretbare Option zu sein. Zur menschlichen Auswirkung wird nichts ausgesagt, so wenig Empathie für die betroffenen Kinder seitens eines Gesundheitsministers erschreckt mich.“
Marc Knülle, Fraktionsvorsitzender: „Der Bericht ist ernüchtern und macht wenig Hoffnung. Scheinbar ist man auf Landesebene schon auf die Schließung eingestellt. Der Rhein-Sieg-Kreis ist zwar bemüht, aber hat bisher auch keine Lösung aufzeigen können. Ich fordere daher Bürgermeister Schumacher (CDU) und Landrat Schuster (CDU) auf, sich persönlich bei ihrem Parteifreund für den Erhalt der Klinik einzusetzen. Die Stadt und der Kreis müssen klare Kante auf allen Ebenen zeigen und um unsere Kinderklinik kämpfen. Es ist nicht hinnehmbar, dass zukünftig Eltern mit schwerkranken Kindern unter Umständen durch halb NRW geschickt werden. Hier an der Kinderklinik war alles unter einem Dach. Diese optimale Versorgung darf nicht auf Kosten der Kinder zerstört werden.“
„Mit dem Sicherstellungszuschlag des Landes kann die Landespolitik einen Beitrag dazu leisten den Standort der Kinderklinik Sankt Augustin zu sichern“, so Knülle und Waldästl abschließend.
Bericht des MAGS NRW zur drohenden Schließung der Kinderklinik