Noch vor wenigen Tagen meldete die Stadtverwaltung, dass die Sanierung des Wasserschadens an einem der am Schützenweg in Niederpleis gebauten Unterkünfte abgeschlossen sei und die Kosten von der Versicherung beglichen worden sind.
Kaum vermeldet hat die Verwaltung veranlasst, das Gebäude wieder aus dem Verkehr zu ziehen, da erneut ein erheblicher Schimmelbefund festgestellt worden sein soll. Und auch an einer zweiten Unterkunft existiert ein Problem mit Schimmelbefall.
Aufmerksam auf die Vorfälle wurde die SPD durch Berichte von ehrenamtlichen Helfern, die die Vorgänge um die Unterkünfte aus der täglichen Arbeit mitbekommen, von der Verwaltung bis heute leider kein Wort. Eine Unterkunft sei nun auch geräumt und die Bewohner in die anderen Unterkünfte umgezogen sein.
Dieser erneute Fall von Schimmelbefahl verhärtet den Eindruck, dass von Anfang an wohl erhebliche Baumängel an den Gebäuden übersehen worden sein müssen. Ein Schaden auf Grund falscher Benutzung der sanitären Einrichtungen, wie bisher im Zusammenhang mit dem ersten Schaden von der Verwaltung behauptet, kann ausgeschlossen werden, da das frisch sanierte Haus gar nicht mehr bewohnt war.
Es stellt sich auch die Frage, wie die Verwaltung noch vor einigen Tagen im Gebäudeausschuss erklären konnte, es sein nun alles in Ordnung und tagesdrauf genau das Gegenteil festgestellt wurde.
Brisanz hat das ganze deswegen, da das Projekt von Anfang an unter keinem guten Stern stand. Deutliche Bauzeitenverlängerung und Mehrkosten hatten das Projekt begleitet. Insbesondere gab es eine heftige Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister Schumacher, der die Begleichung von Rechnungen an die Baufirma veranlasste, obwohl nach Auffassung der SPD ihm die Baumängel schon bekannt sein hätten müssen. Er bestritt dies damals. Auch wurde damals massiv kritisiert, dass das Sozialamt mit dem Bau mehr oder weniger alleine gelassen worden war und der Bürgermeister nicht frühzeitig die Anordnung veranlasst hatte, dass das Gebäudemanagement wie sonst üblich die Verantwortung übernahm.
Wenn der nun heutige Schaden auf Baumängel zurück zu führen ist, wie von der SPD vermutet, wäre das ein weiterer Höhepunkt in diesem Bauskandal um die Unterkünfte am Schützenweg.
Marc Knülle, SPD-Fraktionsvorsitzender: „ Wir haben uns mit einem umfassenden Fragenkatalog an den Bürgermeister gewandt, um Aufklärung zu den nun neu aufgetretenen Problemen zu erhalten. Die Baumaßnahme ist für die Stadt ein Fiasko. Bis heute – viele Monate nach dem Baustart – ist die Gesamtmaßnahme inkl. Außenanlage noch immer nicht fertiggestellt und die Gebäude nun wohl wie geplant, nicht nutzbar. Wir können nur froh sein, dass die Notwendigkeit, Menschen unterzubringen, zurückgegangen ist. Hoffen wir mal, dass der neue Schaden nicht ein weiteres Kapitel in diesem für die Stadt belastenden Bauskandal eröffnet.“