
Die Fraktionen des Rates der Stadt Sankt Augustin haben gemeinsam klare Positionen für die zukünftige Unterbringung von Flüchtlingen in einem Antrag an der Rat formuliert. Entgegen anderen Städten zieht die Sankt Augustin Politik weiter an einem Strang und lässt sich nicht auseinander dividieren.
Hatte die Politik noch zum Jahresende einige Beschlüsse unter Zeitdruck und unter dem Eindruck der massiv gestiegenen Anzahl zugewiesener Flüchtlinge treffen müssen, hat sich die Situation nun deutlich entspannt und dem Rat die Möglichkeit eröffnet, neue klare Wege in der Unterbringung zu gehen.
Der gemeinsam formulierte Antrag trägt die Handschrift aller Fraktionen. Die Forderungen der SPD-Fraktion und anderer Fraktionen können hiermit umgesetzt werden: Kleinere Einheiten von bis zu 150 Menschen, die Rücknahme der Belegung der Turnhallen und damit verbundene Rückgabe an den Vereins- und Schulsport, die gerechtere Verteilung der Unterbringungseinheiten im Stadtgebiet und eine qualitativ bessere Unterbringung in jeder einzelnen Unterkunft. Sehr erfreulich, dass dies von allen mitgetragen wird und sich im Antrag auch deutlich die Handschrift aller Fraktionen erkennen lässt.
Je entspannter die Unterkünfte belegt sind, um so menschenwürdiger ist die Unterbringung und nimmt viel Spannungspotential heraus. Gerade anerkannte Flüchtlinge werden zum Teil länger untergebracht sein, da es kaum ausreichend Wohnungen für die Bevölkerung aber auch die Flüchtlinge am Markt gibt. Um hier entgegen zu steuern, hat die Verwaltung bereits den Auftrag, neuen preisgünstigen Wohnungsbau zu schaffen. Hinzu kommt nun, dass man die in die Jahre gekommene alten Unterkünfte im Stadtgebiet nach Möglichkeit einem soliden Wohnungsbau zuführen möchte, da die Standorte für sozialen Wohnungsbau geeignet sein dürften.
Besonders wichtig ist, dass in Fragen der Flüchtlingsunterkunft deutlich verstärkt mit der Bevölkerung kommuniziert wird, dies war bisher nicht immer ideal gelaufen. Gerade die Bürgerversammlungen haben aber gezeigt, welche Sorgen die Bevölkerung bewegen und wie man darauf eine Antwort finden kann.
Gut an dem Antrag auch, dass er keine leeren Versprechen auflistet, sondern ganz klar macht, wie mit zukünftigen Entwicklungen umgegangen wird. Die einzelnen Situationen sind klar formuliert und beschrieben. So wäre die Stadt für den Fall gerüstet, dass wieder so viele Flüchtlinge kommen, wie im Jahre 2015.
Um dies auch realistisch einhalten zu können, werden weitere Standorte umzusetzen sein. Diese sollen dann gerecht im Stadtgebiet verteilt werden. Auch beim Rückgang der Unterbringungszahlen soll die Belegung in den Unterkünften gleichermaßen reduziert werden, um überall noch entspanntere Unterbringungen zu realisieren.
Marc Knülle, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Es wird oft den etablierten Parteien vorgeworfen, sie hätten keine Antworten auf die aktuellen Herausforderungen. Wir Parteien im Rat der Stadt Sankt Augustin haben sehr wohl klare Antworten und ziehen dabei an einem Strang. Es ist gut, dass wir uns bei dem sensiblen Thema der Flüchtlingsunterbringung mit eh kaum Spielräumen für unterschiedliche Konzepte keine politischen Gefechte liefern. Dass nützt weder der Bevölkerung noch den Flüchtlingen!“