SPD: Kindertagesstätten brauchen Planungssicherheit

Die Aufgaben und Anforderungen an Kindertagesstätten sowie deren Finanzierung wird in Nordrhein-Westfalen im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) geregelt. Die SPD Sankt Augustin begrüßt ausdrücklich, dass die SPD-Landesregierung mit Familienministerin Christina Kampmann (SPD) die Kindpauschalen ab dem Kindergartenjahr 201672017 um 3 % jährlich erhöht (bisher 1,5%). „Diese Verdopplung der jährlichen Erhöhung trägt den gestiegenen Personalkosten und Qualitätsanforderungen in den Kindertagesstätten Rechnung“, so der Sankt Augustin SPD-Vorsitzender Denis Waldästl.

Eine große Herausforderung für die Kindertagesstätten ist die Personalplanung auf Grund des komplexen Finanzierungssystems im KiBiz. Derzeit gibt es neun unterschiedliche Kindpauschalen je nach Betreuungszeit und Gruppenform. Hierin liegt das Problem für die Personalplanung, besonders bei freuen Trägern und kleinen Einrichtungen. Der Bedarf an Betreuungszeiten der Eltern ist in jedem Kindergartenjahr unterschiedlich. Hieraus resultiert dann eine unterschiedliche Zuweisung an finanziellen Mitteln. Eine Kontinuität in der Personalkapazität ist daher nicht immer sicherzustellen.

„Es muss uns gelingen die Personalkapazitäten in den Kindertagesstätten an die Qualitätsanforderungen und die flexible Arbeitswelt anzupassen“, formuliert Waldästl.

Sankt Augustin ist ein hervorragendes Beispiel für die Vielfalt unterschiedlichster Träger im KiTa Bereich. Dies führt dazu, dass wir als SPD aus den Gesprächen mit den freien Trägern und Elterninitiativen auch immer wieder die Herausforderungen mit der Finanzierung gespiegelt bekommen.

„Wir brauchen eine selbststände KiTa, die in Eigenverantwortung ihr Budget verwaltet und mit den vorhanden finanziellen Ressourcen ihr Profil schärft. Ich sehe hier Parallelen zum Schulbereich und dem Projekt „selbstständige Schule“, sagt Waldästl.

„Ich kann mir für die Zukunft vorstellen, dass die Kindertagesstätten eine Kindpauschale unabhängig von der Gruppenform und Betreuungszeit erhalten und nur noch nach den Bereichen U3 und Ü3 differenziert wird. Welche Gruppenformen und Betreuungsangebote die KiTa dann anbietet und welche zusätzlichen Angebote sie ggf. macht liegt dann im Ermessen der Einrichtung und des Trägers“, erklärt Waldästl.

„Wir haben überall in NRW hervorragende Menschen, die bei den Trägern und in den Einrichtungen Verantwortung tragen. Ich denke wir können Ihnen mehr Verantwortung zutrauen und sie von der Bürokratie der Stundenrechnerei entlasten. Letztlich kommt jede Minute weniger im KiTa-Büro den Kindern zu Gute“, formuliert Waldästl.

Die SPD Sankt Augustin wird den Themenkomplex der Kita-Finanzierung aufgreifen und entsprechende Vorschläge an die zuständigen Stellen formulieren. KiBiz ist ja nicht in Stein gemeißelt sondern ist bereits mehrfach geändert worden, um sich an die verändernden Gegebenheiten und Erfahrungen in den Kindertagesstätten anzupassen.